Die richtige Ernährung von Hunden ist entscheidend für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. In den letzten Jahren hat die Popularität der BARF-Diät (Biologisch Artgerechte Rohfütterung) zugenommen, da viele Besitzer nach einer natürlicheren und gesünderen Fütterungsmethode für ihre Haustiere suchen. Um die Ernährung unseres Hundes richtig zusammenzustellen, ist es wichtig, die Nährstoffbedürfnisse von Hunden und die Verdaulichkeit verschiedener Nährstoffe zu kennen.
Die Bereitstellung der richtigen Nährstoffe verbessert nicht nur ihren allgemeinen Gesundheitszustand, sondern verhindert auch viele Krankheiten.
Die Nährstoffbedürfnisse von Hunden
Die Nährstoffbedürfnisse von Hunden hängen von mehreren Faktoren ab, einschließlich Alter, Größe, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand. Zu den Hauptnährstoffen gehören Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Proteine sind besonders wichtig, da sie essenzielle Aminosäuren (Arginin, Phenylalanin, Histidin, Isoleucin, Lysin, Leucin, Methionin, Tryptophan, Threonin, Valin) liefern, die für den Muskelaufbau und das allgemeine Wachstum notwendig sind. Fette dienen als konzentrierte Energiequelle und unterstützen die Aufnahme von Vitaminen. Obwohl Kohlenhydrate für Hunde nicht essenziell sind, können sie eine wichtige Energiequelle darstellen, und Pflanzenfasern helfen bei der Verdauung und ernähren die Darmflora.
Die Verdaulichkeit von Roh- und Verarbeiteten Proteinen
Der biologische Wert und die Verdaulichkeit von Proteinen, die in rohem Fleisch enthalten sind, sind oft höher als die in verarbeiteten Lebensmitteln. Beim Kochen ändert sich die Struktur der Proteine, was ihre Verdaulichkeit verringert. Einige Studien haben gezeigt, dass die Verdaulichkeit von Proteinen in rohem Fleisch über 90% liegt, während dieser Wert bei verarbeiteten Lebensmitteln erheblich niedriger sein kann.
- Enzympräsenz: Natürliche Enzyme, die in rohen Lebensmitteln vorkommen, unterstützen die Verdauung. Diese Enzyme können beim Kochen zerstört werden, sodass der Körper mehr eigene Enzyme für die Verdauung produzieren muss.
- Nährstofferhaltung: Die Hitze beim Kochen kann einige Vitamine und Mineralstoffe (z.B. Vitamin C, Folsäure) abbauen oder deren Menge reduzieren. Der Verzehr von rohen Lebensmitteln ermöglicht die maximale Nutzung dieser Nährstoffe.
- Faser- und Wassergehalt: Rohe Lebensmittel haben einen höheren Faser- und Wassergehalt, was zu einer besseren Verdauung und Regulierung der Darmbewegungen beiträgt.
- Biologischer Wert: Der biologische Wert von Proteinen ist in einer Rohkostdiät höher, da Proteine beim Kochen denaturieren und ihre Verwertung im Körper verringern.
- Probiotika und Präbiotika: Rohe Lebensmittel, insbesondere fermentierte rohe Lebensmittel, können natürliche Probiotika und Präbiotika enthalten, die die Darmgesundheit fördern und damit die Effizienz der Verdauung verbessern.
Diese Faktoren tragen alle zu der höheren Verdaulichkeit und dem höheren biologischen Wert einer Rohkostdiät im Vergleich zu gekochten oder verarbeiteten Lebensmitteln bei.
Ruheenergiebedarf (RER)
Der Ruheenergiebedarf ist die Energie, die ein Hund zur Aufrechterhaltung der grundlegenden Lebensfunktionen im Ruhezustand benötigt. Dieser Wert wird häufig mit der folgenden Formel berechnet: RER (kcal/Tag) = 70 * (Gewicht in kg) ^ 0.75.
Brutto-, Absorbierbare und Metabolisierbare Energie
- Bruttoenergie (GE): Die gesamte in der Nahrung enthaltene Energie, unabhängig davon, wie viel davon genutzt wird. Beispielsweise kann der Bruttoenergiegehalt von rohem Fleisch 5-6 kcal/g betragen.
- Verdauliche Energie (DE): Die Menge, die tatsächlich aus dem Verdauungssystem aufgenommen wird. Sie wird durch Subtraktion der Energie der unverdaulichen Teile von der GE abgeleitet.
- Metabolisierbare Energie (ME): Die Menge, die der Körper tatsächlich nutzt. Sie wird durch Subtraktion der Energie, die im Urin und anderen Stoffwechselprodukten verloren geht, von der DE abgeleitet.
RER- und MER-Berechnung
Kategorie | Formel | Beispiel |
---|---|---|
RER (Ruheenergiebedarf) | 70 * (Gewicht in kg)^0.75 | 10 kg Hund: 70 * (10^0.75) |
MER (Erhaltungsenergiebedarf) - kleiner Hund | RER * 1.6-2 (abhängig vom Aktivitätslevel) | 10 kg Hund, moderate Aktivität: RER * 1.8 |
MER (Erhaltungsenergiebedarf) - großer Hund | RER * 1.2-1.4 (abhängig vom Aktivitätslevel) | 30 kg Hund, moderate Aktivität: RER * 1.3 |
Energiebedarf basierend auf dem Aktivitätslevel
Aktivitätslevel | kcal/kg/Tag |
---|---|
Sehr niedrig (ältere oder sehr ruhige) | 80-100 |
Niedrig (ruhig, in der Wohnung lebend) | 110-130 |
Mittel (normale Aktivität) | 130-150 |
Hoch (aktiv, sportlich) | 150-200 |
Sehr hoch (sehr aktiver Arbeitshund) | 200+ |
Beispielberechnungen
- RER-Berechnung für einen 10 kg Hund:
- RER = 70 * (10^0,75)
- RER = 70 * 5,62
- RER ≈ 393 kcal/Tag
- MER-Berechnung für einen 10 kg moderat aktiven Hund:
- MER = RER * 1,8
- MER = 393 * 1,8
- MER ≈ 707 kcal/Tag
- RER-Berechnung für einen 30 kg Hund:
- RER = 70 * (30^0,75)
- RER = 70 * 14,73
- RER ≈ 1031 kcal/Tag
- MER-Berechnung für einen 30 kg moderat aktiven Hund:
- MER = RER * 1,3
- MER = 1031 * 1,3
- MER ≈ 1340 kcal/Tag
Bruttoenergie- (GE) und Metabolisierbare Energie (ME) Werte von Nährstoffen
Nährstoff | Bruttoenergiewert (GE) | Metabolisierbarer Energiewert (ME) |
---|---|---|
Protein | 5,65 kcal/Gramm | 3,5 kcal/Gramm |
Fett | 9,4 kcal/Gramm | 8,5 kcal/Gramm |
Kohlenhydrate | 4,15 kcal/Gramm | 3,5 kcal/Gramm |
Erklärung
- Bruttoenergiewert (GE): Der gesamte Energiewert von Nährstoffen, angegeben in Kilokalorien (kcal) pro Gramm.
- Metabolisierbarer Energiewert (ME): Der Teil des Bruttoenergiewerts, den das Tier tatsächlich nutzen kann. Beim Verdauen geht eine gewisse Menge Energie verloren, daher sind die ME-Werte niedriger als die GE-Werte.
Diese Werte helfen zu bestimmen, wie viel Energie verschiedene Nährstoffe dem Hundekörper liefern und helfen bei der Zusammenstellung der richtigen Diät, sei es traditionelle oder BARF-Diät.
Verdaulichkeitskoeffizient und Biologischer Wert
- Verdaulichkeitskoeffizient: Das Verhältnis, das angibt, welcher Prozentsatz eines bestimmten Nährstoffs verdaulich ist. Zum Beispiel beträgt der Verdaulichkeitskoeffizient von rohem Fleisch 90-95%, während er bei verarbeiteten Lebensmitteln oft 80-85% beträgt.
- Biologischer Wert (BV): Das Verhältnis, das angibt, wie gut ein bestimmtes Protein vom Körper genutzt wird. Der biologische Wert von rohem Fleisch ist in der Regel höher, da Proteine beim Kochen denaturieren und ihre Verwertung verringern. Der BV von rohem Fleisch liegt oft über 90%, während er bei verarbeiteten Lebensmitteln 70-80% beträgt.
Merkmal | Rohdiät | Gekochte Lebensmittel | Trockenfutter |
---|---|---|---|
Enzympräsenz | Hoch | Niedrig (durch Hitze abgebaut) | Keine oder sehr niedrig |
Vitamin- und Mineralstoffgehalt | Hoch (weniger abgebaut) | Niedriger (durch Hitze abgebaut) | Variabel, oft synthetisch |
Faser- und Wassergehalt | Hoch | Mittel (Kochen kann reduzieren) | Variabel, oft niedrig |
Biologischer Wert der Proteine | Hoch | Mittel (kann denaturieren) | Mittel, oft verarbeitet |
Probiotika und Präbiotika | Hoch (bei fermentierten Lebensmitteln) | Niedrig (Kochen zerstört) | Oft hinzugefügt, aber künstlich |
Verdaulichkeit | Sehr gut (natürliche Enzyme helfen) | Mittel | Variabel, oft schwieriger |
Verdaulichkeitskoeffizienten für Roh- und Verarbeitete Tiernahrung
Nährstoff | Rohfutter (Verdaulichkeitskoeffizient %) | Rohfutter (Verdaulichkeitskoeffizient %) |
---|---|---|
Protein | 90-95% | 75-85% |
Fett | 90-95% | 80-90% |
Kohlenhydrate | 85-90% | 70-85% |
Gesamtnährstoffe | 90-95% | 75-85% |
Erklärung
- Rohfutter: Höhere Verdaulichkeitskoeffizienten, da natürliche Nährstoffe besser genutzt werden.
- Verarbeitetes Futter: Niedrigere Verdaulichkeitskoeffizienten, da einige Nährstoffe während der Verarbeitung abgebaut oder schwerer verdaulich werden.
Diese Werte variieren natürlich je nach den individuellen Bedürfnissen des Tieres und der spezifischen Zusammensetzung des Futters. Die Verdaulichkeit kann die allgemeine Gesundheit und Energieversorgung des Tieres beeinflussen, daher ist es wichtig, dass die Ernährung richtig zusammengestellt wird.
Biologischer Wert (BV) einiger gängiger Zutaten
Zutat | Biologischer Wert (BV) |
---|---|
Ei | 100 |
Lammfleisch | 74-80 |
Hühnerfleisch | 79-85 |
Rindfleisch | 70-80 |
Reis | 64-74 |
Karotte | 30-40 |
Fisch | 75-85 |
Milch | 91 |
Käse | 84 |
Weizen | 65 |
Erklärung
- Ei: Höchster biologischer Wert, da es alle essenziellen Aminosäuren im richtigen Verhältnis enthält.
- Lamm-, Hühner- und Rindfleisch: Hochwertige Proteine, aber etwas niedriger als Eier.
- Reis: Pflanzliche Proteinquelle mit niedrigerem biologischen Wert im Vergleich zu tierischen Proteinen.
- Karotte: Niedriger biologischer Wert, da sie wenig Protein enthält und nicht alle essenziellen Aminosäuren im richtigen Verhältnis liefert.
- Fisch: Hoher biologischer Wert, insbesondere Kaltwasserfische.
- Milch und Käse: Hoher biologischer Wert, da sie ein gutes Aminosäureprofil haben.
Proteinbedarf nach Alter und Lebensphase
- Welpen:
- Welpen haben während des Wachstums und der Entwicklung einen höheren Proteinbedarf. Bei der BARF-Diät sollte ihre Ernährung 22-28% Protein auf Trockenmassebasis enthalten, um optimales Wachstum und Muskelentwicklung zu fördern. Dies kann durch die Fütterung von rohem Fleisch, Eiern und Milchprodukten erreicht werden.
- Erwachsene Hunde:
- Erwachsene Hunde haben einen moderateren Proteinbedarf, benötigen aber weiterhin hochwertige Proteinzufuhr. Bei der BARF-Diät sollte die Ernährung durchschnittlicher erwachsener Hunde 18-25% Protein auf Trockenmassebasis enthalten, bereitgestellt durch rohes Fleisch, Innereien und andere rohe Proteinquellen.
- Seniorenhunde:
- Seniorenhunde benötigen ebenfalls ausreichende Proteinmengen, um die Muskelmasse zu erhalten und ein gesundes Immunsystem zu unterstützen. Ihre BARF-Diät sollte 20-25% Protein auf Trockenmassebasis enthalten, und das Protein sollte leicht verdaulich sein, zum Beispiel in Form von rohem Fleisch und Innereien.
Proteinbedarf nach Aktivitätsniveau
- Wenig aktive Hunde:
- Hunde mit geringer Aktivität, die in Innenräumen leben oder ältere Hunde haben einen niedrigeren Proteinbedarf, benötigen jedoch weiterhin hochwertige Proteinzufuhr. Solche Hunde benötigen eine BARF-Diät mit 18-20% Protein, bereitgestellt durch rohes Fleisch, Fisch und Eier.
- Moderate aktive Hunde:
- Hunde mit regelmäßigen Spaziergängen und mäßigem Aktivitätsniveau benötigen eine BARF-Diät mit 20-25% Protein, bestehend aus rohem Fleisch, Innereien und Knochen.
- Hochaktive Hunde:
- Aktive, sportliche oder Arbeitshunde haben einen höheren Proteinbedarf, um die Muskelmasse zu erhalten und den Energiebedarf zu decken. Diese Hunde benötigen eine BARF-Diät mit 25-30% Protein, die eine große Menge an rohem Fleisch und Innereien enthält.
Proteinbedarf in speziellen Fällen
- Trächtige und säugende Hunde:
- Trächtige und säugende Hündinnen haben einen signifikant erhöhten Proteinbedarf, da die Welpen für Wachstum und Entwicklung Protein benötigen. Solche Hunde benötigen eine BARF-Diät mit 25-30% Protein, bereitgestellt durch rohes Fleisch, Eier und Milchprodukte.
- Kranke oder sich erholende Hunde:
- Während Krankheit oder Erholung nach einer Operation kann der Proteinbedarf von Hunden steigen, um die Geweberegeneration zu fördern. In solchen Fällen ist es notwendig, eine von einem Tierarzt empfohlene spezielle BARF-Diät zu befolgen, die oft einen höheren Proteingehalt aufweist.
Hochwertige Proteinquellen in der BARF-Diät
Zu den besten Proteinquellen für Hunde gehören:
- Rohes Fleisch: Huhn, Rind, Lamm, Kaninchen, Ente
- Roher Fisch: Lachs, Makrele, Hering
- Ei: roh oder leicht gekocht
- Milchprodukte: Joghurt, Kefir, Käse (in kleinen Mengen)
- Innereien: Leber, Niere, Herz
- Knochen: rohe, essbare Knochen, die Kalzium und Phosphor liefern
Die Rolle und Bedeutung von Fetten in der Ernährung von Hunden
- Energiequelle:
- Fett ist eine konzentrierte Energiequelle und liefert etwa 9 kcal pro Gramm im Vergleich zu 4 kcal/Gramm für Proteine und Kohlenhydrate. Der hohe Fettgehalt der BARF-Diät ist besonders wichtig für aktive und sportliche Hunde.
- Essentielle Fettsäuren:
- Fette enthalten essentielle Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6, die für die Gesundheit von Haut und Fell, die Gehirnfunktion und entzündungshemmende Wirkungen unerlässlich sind.
- Vitaminabsorption:
- Fett wird für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K) benötigt. Die BARF-Diät enthält diese Vitamine in natürlicher Form, und eine ausreichende Fettzufuhr unterstützt deren Verwertung.
Fettbedarf nach Alter und Lebensphase
- Welpen:
- Welpen haben während des Wachstums einen höheren Fettbedarf. In der BARF-Diät sollte ihre Fettaufnahme etwa 15-20% ihres gesamten Kalorienbedarfs betragen.
- Erwachsene Hunde:
- Bei erwachsenen Hunden sollte die Fettaufnahme etwa 10-15% ihres gesamten Kalorienbedarfs betragen, abhängig von ihrem Aktivitätsniveau.
- Seniorenhunde:
- Bei erwachsenen Hunden sollte die Fettaufnahme etwa 10-15% ihres gesamten Kalorienbedarfs betragen, abhängig von ihrem Aktivitätsniveau.
Fettbedarf nach Aktivitätsniveau
- Wenig aktive Hunde:
- Bei wenig aktiven Hunden sollte die Fettaufnahme moderat sein, etwa 10-12%, um Übergewicht zu vermeiden.
- Moderate aktive Hunde:
- Bei moderat aktiven Hunden sollte die Fettaufnahme 12-15% betragen, um genügend Energie für die Aktivität bereitzustellen.
- Hochaktive Hunde:
- Bei hochaktiven oder Arbeitshunden kann die Fettaufnahme bis zu 15-20% betragen, um ausreichend Energie für hohe körperliche Belastung zu liefern.
Hochwertige Fette in der BARF-Diät
Zu den besten Fettquellen für Hunde gehören:
- Tierische Fette: Hühnerfett, Rindertalg, Lammfett, Entenfett, Gänsefett
- Fischöl: Lachsöl, Makrelenöl (reich an Omega-3-Fettsäuren)
- Ei: Eigelb ist eine ausgezeichnete Fettquelle
- Kokosöl: Bietet mittelkettige Triglyceride (MCT), wenn es in Maßen gegeben wird
Kohlenhydrate
- Energiequelle:
- Obwohl Fette und Proteine die primären Energiequellen für Hunde sind, können auch Kohlenhydrate zur Energieversorgung beitragen, insbesondere bei hochaktiven Hunden.
- Faserquelle:
- Kohlenhydratreiche Gemüse und Früchte liefern Fasern, die die Verdauung regulieren und die Darmbewegungen aufrechterhalten.
- Vitamine und Mineralstoffe:
- Gemüse und Früchte, die als Kohlenhydratquelle verwendet werden, sind reich an essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen, die zur allgemeinen Gesundheit des Hundes beitragen.
Kohlenhydratquellen in der BARF-Diät
- Gemüse:
- Kalorienarm, aber reich an Fasern, Vitaminen und Mineralstoffen. Beispiele sind:
- Karotten: Gute Faserquelle und reich an Vitamin A.
- Spinat: Reich an Eisen und Kalzium.
- Brokkoli: Reich an Vitamin C und Fasern.
- Zucchini: Kalorienarm, aber eine gute Faserquelle.
- Kalorienarm, aber reich an Fasern, Vitaminen und Mineralstoffen. Beispiele sind:
- Früchte:
- Können, in Maßen gefüttert, ausgezeichnete Vitamin- und Antioxidantienquellen sein. Beispiele sind:
- Äpfel: Reich an Fasern und Vitamin C, aber die Kerne sollten entfernt werden.
- Blaubeeren: Reich an Antioxidantien.
- Bananen: Gute Kaliumquelle, aber sollten aufgrund des hohen Zuckergehalts in Maßen gegeben werden.
- Können, in Maßen gefüttert, ausgezeichnete Vitamin- und Antioxidantienquellen sein. Beispiele sind:
- Getreide (optional):
- Strenge Anhänger der BARF-Diät meiden Getreide, aber in einigen Fällen können sie in kleinen Mengen gegeben werden:
- Reis: Leicht verdaulich und kann als Energiequelle dienen.
- Hafer: Gute Faserquelle und hilft bei der Verdauung.
- Strenge Anhänger der BARF-Diät meiden Getreide, aber in einigen Fällen können sie in kleinen Mengen gegeben werden:
Kohlenhydratverdauung und Toleranz
- Verdauung: Das Verdauungssystem von Hunden ist besser an die Verdauung von Proteinen und Fetten angepasst, kann jedoch auch bestimmte Kohlenhydrate nutzen, insbesondere wenn sie in gekochter oder pürierter Form gegeben werden.
- Toleranz: Einige Hunde können empfindlich auf bestimmte Kohlenhydrate reagieren, wie z.B. Getreide oder Früchte mit hohem Zuckergehalt. Neue Kohlenhydratquellen sollten immer schrittweise eingeführt werden, und die Reaktionen des Hundes sollten überwacht werden.
Vitamin- und Mineralstoffbedarf
Vitamine
- Vitamin A:
- Funktion: Wichtig für die Augengesundheit, Unterstützung des Immunsystems, Haut- und Fellgesundheit.
- QuellenLeber, Eigelb, Fischöl.
- Vitamin B Komplex:
- Funktion: Wichtig für den Energiestoffwechsel, die Funktion des Nervensystems, Haut- und Fellgesundheit.
- QuellenLeber, Fleisch, Eier, grüne Blattgemüse.
- Vitamin C:
- Funktion: Wirkt als Antioxidans, unterstützt das Immunsystem und hilft bei der Kollagensynthese.
- Quellen: Obwohl Hunde Vitamin C synthetisieren können, können Gemüse und Früchte (z.B. Brokkoli, Blaubeeren) als zusätzliche Quellen dienen.
- Vitamin D:
- Funktion: Wichtig für die Kalzium- und Phosphoraufnahme und die Knochengesundheit.
- Quellen: Fischöl, Eigelb.
- Vitamin E:
- Funktion: Wirkt als Antioxidans und schützt die Zellen.
- QuellenEier, pflanzliche Öle (z.B. Olivenöl), grüne Blattgemüse.
- Vitamin K:
- FunktionWichtig für die Blutgerinnung und die Knochengesundheit.
- Quellen: Leber, Eier, grüne Blattgemüse.
Mineralstoffe
- Kalzium:
- Funktion: Wichtig für die Gesundheit von Knochen und Zähnen, Muskel- und Nervenfunktion.
- Quellen: Knochen, Eierschalenpulver, grüne Blattgemüse.
- Phosphor:
- Funktion: Wichtig für die Gesundheit von Knochen und Zähnen und den Energiestoffwechsel.
- Quellen: Fleisch, Fisch, Knochen.
- Magnesium:
- Funktion: Wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion und die Knochengesundheit.
- Quellen: Fisch, Fleisch, grüne Blattgemüse.
- Kalium:
- Funktion: Wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion und die Regulierung des Wasserhaushalts.
- Quellen: Fleisch, Fisch, Gemüse (z.B. Spinat, Brokkoli).
- Eisen:
- Funktion: Wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen und den Sauerstofftransport.
- Quellen: Leber, Fleisch, Fisch.
- Zink:
- Funktion: Wichtig für die Unterstützung des Immunsystems, die Wundheilung und die Gesundheit von Haut und Fell.
- Quellen: Fleisch, Eier, Fisch.
- Kupfer:
- Funktion: Wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen und die Nervenfunktion.
- Quellen: Leber, Fleisch, Fisch.
- Selen:
- Funktion: Wirkt als Antioxidans und unterstützt das Immunsystem.
- Quellen: Fleisch, Fisch, Eier
Natürliche Ergänzungen in der BARF-Diät
- Fischöl:
- Nährstoffe: Enthält Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA) und Vitamin D.
- VorteileEntzündungshemmende Wirkung, kardiovaskuläre Gesundheit, Haut- und Fellzustand.
- Eierschalenpulver:
- Nährstoffe: Reich an Kalzium.
- Vorteile: Gesundheit von Knochen und Zähnen und Aufrechterhaltung des Kalzium-Phosphor-Gleichgewichts.
- Leber:
- Nährstoffe: Reich an Vitamin A, B-Vitaminen, Eisen und Kupfer.
- Vorteile: Nährstoffdichte und Unterstützung der Blutbildung und der Funktion des Immunsystems.
- Spirulina:
- Nährstoffe: Reich an Proteinen, B-Vitaminen, Eisen und Magnesium.
- VorteileStärkung des Immunsystems und antioxidative Wirkung.
- Apfelessig:
- Nährstoffe: Enthält Kalium und Enzyme.
- Vorteile: Unterstützung der Verdauung und Aufrechterhaltung des pH-Gleichgewichts.
- Grünlippmuschel-Extrakt:
- Nährstoffe: Enthält Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren.
- Vorteile: Unterstützung der Gelenke und entzündungshemmende Wirkung.
- Kokosöl:
- Nährstoffe: Enthält mittelkettige Triglyceride (MCT) und Laurinsäure.
- Vorteile: Energiequelle, Haut- und Fellzustand und antibakterielle Wirkung.
Die Einhaltung der BARF-Diät erfordert, dass der Vitamin- und Mineralstoffbedarf eines Hundes durch natürliche Quellen gedeckt wird. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit rohem Fleisch, Fisch, Gemüse, Früchten und natürlichen Ergänzungen stellt sicher, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält. Eine Beratung mit einem Tierarzt oder Ernährungsexperten wird empfohlen, um die Ernährung des Hundes an seine individuellen Bedürfnisse und potenziellen Gesundheitsprobleme anzupassen.
Konsequenzen von Übermäßigem und Mangelndem Nährstoffverbrauch
- Proteine
- Übermäßiger Verbrauch: Übermäßiger Proteinverbrauch kann die Nieren belasten, da die Ausscheidung von Stickstoff aus dem Aminosäureabbau eine erhöhte Nierenfunktion erfordert. Dies kann besonders gefährlich für ältere oder nierenkranke Hunde sein. Übermäßiger Proteinverbrauch kann auch zur Fettleibigkeit und zur Erhöhung der Harnsäurebildung führen, was Gicht verursachen kann.
- Mangelnder Verbrauch: Proteinmangel kann zu langsamem Wachstum, Muskelschwäche, reduzierter Immunfunktion und allgemeiner Gesundheitsverschlechterung führen. Die Haut und das Fell des Hundes können ebenfalls schwächer werden, was zu Hautproblemen führen kann.
- Fette
- Übermäßiger Verbrauch: Übermäßiger Fettverbrauch kann zu Fettleibigkeit führen, was das Risiko verschiedener Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Diabetes und Gelenkproblemen erhöht. Zusätzlich kann übermäßiger Fettverbrauch Verdauungsprobleme wie Durchfall und Pankreatitis verursachen.
- Mangelnder Verbrauch: Fettmangel kann zu Energiemangel, trockener Haut, glanzlosem Fell und reduzierter Vitaminabsorption führen. Der Mangel an essenziellen Fettsäuren kann besonders schädlich sein, da diese eine wichtige Rolle beim Aufbau von Zellmembranen und der Funktion des Immunsystems spielen.
- Kohlenhydrate
- Übermäßiger Verbrauch: Obwohl für Hunde nicht essenziell, kann übermäßiger Kohlenhydratverbrauch zu Fettleibigkeit und Schwankungen des Blutzuckerspiegels führen. Dies kann Insulinresistenz und Diabetes verursachen.
- Mangelnder Verbrauch: Kohlenhydratmangel kann insbesondere bei hochaktiven Hunden zu Energieproblemen führen. Mit ausreichendem Protein und Fett ist Kohlenhydratmangel jedoch weniger bedeutend.
- Vitamine und Mineralstoffe
- Übermäßiger Verbrauch: Eine Überdosierung bestimmter Vitamine und Mineralstoffe kann toxische Wirkungen haben. Beispielsweise kann eine übermäßige Vitamin-A-Aufnahme zu Knochen- und Gelenkproblemen führen, während eine übermäßige Kalziumaufnahme Nierensteine und Knochenprobleme verursachen kann.
- Mangelnder Verbrauch: Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen. Ein Vitamin-D-Mangel kann beispielsweise zu Knochendeformitäten führen, während ein Vitamin-C-Mangel (obwohl Hunde es synthetisieren können) eine schwache Immunantwort und allgemeine Gesundheitsverschlechterung verursachen kann.
Spezifische Mängel und Überdosierungen in der BARF-Diät
- Kalzium- und Phosphorgleichgewicht
- Übermäßige Kalziumaufnahme: Ein häufiges Problem bei der BARF-Diät, insbesondere wenn zu viele Knochen gefüttert werden. Eine übermäßige Kalziumaufnahme kann Hyperkalzämie verursachen, was zu Nierenschäden, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen führen kann. Vékony Blanka, Dr. Mák Erzsébet und Balogh Lívia erwähnen in ihrem Buch "Kutyajó étrend", dass übermäßiger Knochenverbrauch Verstopfung und Kalziumüberdosierung verursachen kann.
- Kalziummangel: Wenn die Ernährung nicht genug Kalzium enthält, können Osteomalazie (Knochenweichheit) und Knochenbrüchigkeit auftreten, insbesondere bei wachsenden Welpen. Nadine Wolfs Artikel betonen die Bedeutung des richtigen Verhältnisses von Kalzium und Phosphor für ein gesundes Wachstum der Welpen.
- Vitamin A
- Übermäßiger Verbrauch: Eine Überfütterung mit Leber kann zu einer Vitamin-A-Überdosierung führen, was Knochen- und Gelenkprobleme sowie Leberschäden verursachen kann. Vékony Blanka und Kollegen warnen in ihrem Buch vor den Gefahren des übermäßigen Leberkonsums, insbesondere bei erwachsenen Hunden.
- Vitamin-A-Mangel: Während er bei der BARF-Diät seltener auftritt, kann ein Mangel an Leber und Karotten zu Hautproblemen, Sehverminderung und schwacher Immunantwort führen.
- Vitamin D
- Übermäßiger Verbrauch: Eine übermäßige Fütterung von Fischleberöl oder anderen Vitamin-D-Quellen kann Hyperkalzämie verursachen, was zu Nierenschäden und Knochendeformitäten führen kann. Nadine Wolfs Artikel warnen auch vor den Risiken einer Vitamin-D-Überdosierung, insbesondere bei hausgemachten Diäten.
- Vitamin-D-Mangel: Kann zu Knochendeformitäten und schwachen Knochen führen, insbesondere bei jungen, wachsenden Hunden.
- Jod
- Mangelnder Verbrauch: Ein Jodmangel kann Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) verursachen, was zu Gewichtszunahme, Lethargie und Fellverschlechterung führt.
- Übermäßiger Verbrauch: Eine übermäßige Jodaufnahme, beispielsweise durch übermäßige Fütterung von Algen, kann Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) verursachen.
Die Nährstoffbedürfnisse und die Verdaulichkeit von Nährstoffen bei Hunden stehen in engem Zusammenhang mit der Fütterungsweise. Die BARF-Diät bietet zahlreiche Vorteile, einschließlich einer höheren Nährstoffverdaulichkeit und eines besseren allgemeinen Gesundheitszustands. Es ist jedoch wichtig, dass Besitzer gut informiert sind und einen Tierarzt konsultieren, bevor sie auf eine Rohkostdiät umstellen, um eine angemessene Nährstoffaufnahme zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.
Literaturverzeichnis
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- Varga, M., Dudás-Györki, Z., & Fébel, H. (2019). Die Wirkung der rohen Fleischbasierten Diät auf das gastrointestinale Mikrobiom und die Gesundheit von Hunden. Magyar Állatorvosok Lapja, 141(6), 339-348.
- Case, L. P., Daristotle, L., Hayek, M. G., & Raasch, M. F. (2011). Ernährung für Hunde und Katzen: Ein Ressourcenhandbuch für Haustierprofis. Elsevier Health Sciences.
- Vékony, Blanka, Mák, Erzsébet, Dr., & Balogh, Lívia. (2020). Kutyajó étrend. Budapest: ABC Verlag.
- Wolf, N. (2021). "Grundlagen der Rohdiät für Hunde." Hundemagazin, 45(3), 56-63.